Mit Rückenwind ins Abi:
Wenn Zweifel zu Stärke werden
Ich hatte einmal einen Schüler mit einer Nachholstunde bei mir. Er befand sich am Ende der Q1 und war schon bereits sehr unentschlossen, ob er sein Abitur meistern kann.
Er hatte im Fach Biologie ein sehr großes Defizit. Er sollte am darauffolgenden Tag die zweite Arbeit in Biologie schreiben und wusste von den Inhalten der Klausur so gut wie nichts. Erschwerend kam noch hinzu, dass auch alle Inhalte aus dem ersten Halbjahr abgefragt werden sollten. Also legten wir los.
Ich hatte meine Lernzettel aus meiner Abizeit dabei und konnte ihm somit ausreichend Material und Erklärungen bieten. Anfänglich war er sich noch ziemlich unsicher und war stark geplagt von seinen negativen Gefühlen, da seine Situation sehr aussichtslos war, doch mit der Zeit und unter meinem ständigen Zureden legte sich dies. Er war in diesen 1,5 Stunden sehr konzentriert und somit aufnahmefähig. Zum Ende der Unterrichtszeit hatten wir alle Themen einmal gemeinsam besprochen und er meinte, er hätte sie verstanden.
Dann konnte man auch bereits aus seinem Gesicht seine Zuversicht ablesen. Ich führte ihm vor Augen, dass wir in 1,5 Stunden sein ganzes Halbjahr thematisch aufgearbeitet hätten und er sich keine Gedanken über sein Abitur machen bräuchte, da er noch genügend Zeit hätte. Ich sagte ihm, er könne alles bewältigen, so lange er sich genügend anstrengt, und er sah sehr zufrieden aus wie, als hätte er diese Nachhilfestunde und mentale Unterstützung sehr benötigt.
Ca. 1,5 Monate später erhielt ich, bei einem flüchtigen Treffen im Flur, die Nachricht zu seiner Note. Als er mich sah, kam er aus seinem Raum (denn er hatte gerade Nachhilfe in Mathematik) herausgerannt und unterbrach seine Nachhilfestunde.
Er fing mich ab, sprach mich ganz stolz an und teilte mir seine Note voller Freude mit: Note: 12 Punkte.